„Auf der Suche nach dem Glück, gilt es Abenteuer zu bestehen.“
Sicherheit
„Geschützt sein – Unterstützung – Halt – Geborgenheit – Verbundenheit – Freiheit – Wissen – Klarheit – Gewissheit - Verlässlichkeit - Leben.“
Ein Gefühl von Sicherheit birgt so unendlich viel Freiheit und Frieden in sich.
Ich möchte dem intensiven und wichtigsten Gefühl, dem der Sicherheit diesen Beitrag widmen, weil ich persönlich und auch immer wieder in der Praxis die Erfahrung mache, wie wichtig ein Gefühl von Sicherheit ist. Viele Ressourcen werden nur durch ein Gefühl von Schutz möglich. Loslassen kann nur stattfinden, wenn man sich endlich geborgen fühlt. Den Kampf mit sich und dem Leben lässt sich so einfach beenden, wenn dieses eine Gefühl Körper, Geist und Seele erfüllt hat.
Aber wieso fühlen wir uns nicht „sicher“? Gerade wir in der westlichen Welt, die wir im materialistischen Überfluss geradezu ersticken. In einem Rechts- und Sozialstaat indem so viele Freiheiten gelebt werden können wie noch nie dagewesen.
Wo hat diese Unsicherheit ihren Ursprung?
Wie fühlt sich „sicher“ überhaupt an?
Wo finde ich dieses Gefühl denn?
Wichtig ist erst einmal zu erkennen, dass man sich nicht wirklich sicher fühlt. Was hilft einem eine Pseudo Sicherheit durch Schloss und Riegel, wenn das echte, wahre Gefühl von Geschützt sein, völlig unbekannt ist.
Wer dieses Gefühl nicht kennt, vermisst es nicht wirklich. Ist jedoch ständig unbewusst dabei einen Ausgleich für Unsicherheit oder Angst herzustellen, durch Kompensation (der sogenannte Glaube von „wenn das ist, dann… - wenn ich so bin, dann… - wenn ich das habe, dann…). Konsum, Reisen, Leistungsdruck bis hin zu Schönheits-OPs sind die Folgen. Leider sucht man hier auf einer völlig falschen Ebene. Das sind alles Symptome einer Gier nach wahrer Sicherheit.
Wieso ist Sicherheit für uns so wichtig? Sie sorgt für unser Überleben. Eines unserer absoluten Urbedürfnisse ist Schutz. Schutz vor Kälte, Nässe, Feuer, Hunger und Durst. Wir bedurften der Sicherheit der Sippschaft, des Rudels. Ohne diesen waren wir ein leichtes Opfer für die Wildtiere. Wer sich zu sicher fühlte und von der Gemeinschaft entfernte, viel gerne mal dem Säbelzahntiger zum Opfer. Also sind wir derart programmiert, ständig für Sicherheit zu sorgen. Ursprünglich und intuitiv. Doch heute sind wir von diesem Instinkt völlig abgekommen. Kälte, Nässe, Feuer, Durst und Hunger fürchtet heute im Westen kaum noch jemand. Der Freiheitsdrang vieler ist derart groß, da hindert nur der Schutz der Sippe. Wir leben quasi entgegengesetzt zu unserem Instinkt über unsere Verhältnisse hinaus. Nicht selten kostet das dann den einem oder anderem das Leben. Durch zu schnelles Autofahren, Extremsportarten, unbewusster Lebensweisen.
Wer sich sicher fühlt kann endlich ankommen. Bei sich, in genau diesem Leben. Hier und Jetzt auf diesem Planeten Erde.
Eine völlig neue Bewertung allem was ist, wird möglich. Neues kann wahrgenommen werden, denn man hat ja nichts mehr zu befürchten, fühlt man sich sicher. Alles darf sein. Eine Verbundenheit mit all seinen Mitgeschöpfen ist möglich, denn nichts und niemand kann einem was anhaben, sind wir geschützt. Nehmen wir das Leben als SICHER wahr, können wir uns darauf einlassen mit allem was ist. Wir erkennen, dass das Leben ein Geschenk ist, das es in vollen Zügen zu genießen gilt. Selbst das genießen wird möglich, denn wir sind einfach nur sicher! Frei von Angst und jeglicher Bedrohung. Und diese Sicherheit ist unerschütterlich. Unabhängig vom Außen. Egal was ist, wir sind sicher und geborgen. Eine Liebe zu allem und jeden ist die Folge. Denn wir können uns verbinden. Verbinden mit dem Leben, den Menschen, der Natur mit all seinen Lebewesen, mit uns und unserem Körper genauso wie er ist.
Wie ich persönlich zu dieser Erkenntnis kam? Ehrlich gesagt durch eine große Angst. Ich hatte im Internet von dem Kometen gelesen, der auf der Erde einschlagen sollte. Ende –Aus. Ich zählte die Tage bis dahin und wollte diese so bewusst wie möglich leben. Schließlich dachte ich, es seinen meine letzten. Aber durch die große Angst vor dem Ende mit allem was ist, war das nicht einfach möglich. Mein Körper war derart angespannt, dass ich Migräne bekam. Die Nächte waren sowas von unruhig. Ich träumte von dem Einschlag, und gleichzeitig von dem was mir wichtig war. Meine Tochter! Oder stand in dem Traum meine Tochter für mich selbst in diesem Alter? In dem Traum war dieses kleine Mädchen alleine zuhause, als der Komet einschlug. „Alleine – Bedrohung – Schutzlos – ohne Kontrolle und Einfluss auf das was kommt“
Den Abend bevor der Komet einschlagen sollte, stand ich am Balkon und sog das Leben förmlich in mich ein. Wieso auch nicht, ich hatte keinen Einfluss auf die Geschehnisse „Was ist Leben überhaupt.“ fragte ich mich? Jetzt so kurz vor knapp, wollte ich es schon genau wissen. Es kam ganz selbstverständlich „Dein Herzschlag, der Impuls zu atmen, der Wunsch, dass es eben morgen nicht vorbei ist und eine unendliche Dankbarkeit für alles was bis dato war!“ Der Wunsch zu sein, mit all seinen Sinnen zu erfahren. Mit seinem Körper das Leben spüren. Du bist das Leben. Nichts davor, dahinter, darüber, darunter. DU, DU, DU. Du bist das Leben mit allem was ist. Willst du Leben, dann sei Du das Leben. Dein Leben.
Wow, was für eine Message. Was macht das mit einem. So eine Erkenntnis. Wie ein Erwachen aus einem Dauerschlaf. Ich fühlte mich frei. Durchströmt von einer neuen Freiheit. Wenn ich das Leben bin, dann war auf einmal alles möglich für mich. Ich verstand langsam, was mit Schöpferkraft und Macht gemeint war, von der ich unzählige Male gelesen hatte. Wenn ich das Leben bin, bin ich quasi alles. Alles was ich habe, um auf diesem Planeten bestehen zu können.
Wieso brauchte es eine Todesangst, um sich selbst und das Leben zu erkennen? Eigentlich war es eher eine Machtlosigkeit, der völlige Kontrollverlust, der mir mein Leben schenkte. Ja vielleicht ist es genau das, wofür wir uns entscheiden, wenn unsere Seele (Bewusstsein) verkörpert und die Reise auf die Erde antritt. Verlust von Macht und Kontrolle. Jetzt geht es nur noch um das Sein in materialistischer Form.
Was hatte jedoch diese Erkenntnis bis zu genau diesem Moment unmöglich gemacht?
Die Angst nicht zu genügen und der ständige Kampf dagegen. Doch jetzt, wo es wohlmöglich kein Morgen mehr geben könnte, es nur noch um das pure leben wollen ging, war es egal geworden, ob ich genüge oder nicht. Ich wollte einfach nur leben. Das Außen brach weg und ein Zugang zu mir selber wurde möglich durch die Angst nicht mehr sein zu können. Ich gab alles halten/kontrollieren wollen los und fokussierte mich auf das Jetzt in meinem Körper. Ich funktionierte noch völlig normal was Alltag und Co. betraf, doch anders. Meine Wahrnehmung war anders. Wieso über irgendwas aufregen, es lässt sich ja doch nicht mehr ändern. Oh, was für ein Frieden. Herrlich. Einfach nicht mehr Rumzicken und alles so sein lassen wir es ist. Selbst ich selber war für mich okay so wie ich war. Nochmal „wow“.
Zwei Tage nach dem genannten Termin des vermeintlichen Einschlags, konnte ich endlich loslassen. Schließlich hätten sich die da ja verrechnet haben können. Was dann geschah war für mich persönlich revolutionär. Es überkam mich eine zu tiefste Dankbarkeit. Dafür, dass ich noch leben durfte. Diese Dankbarkeit hatte ich so noch nie wahrgenommen. Alles war immer so selbstverständlich oder ähnelte eher einem Kampf in meinem Leben. Doch endlich war ich dankbar für das was ist und vor allem für mich selber. Denn die letzten Tage in dieser Angespanntheit, war ich derart mit mir selber beschäftigt. Mit dem nicht ausflippen, sich was anmerken lassen (die halten dich ja alle für bekloppt wenn du was sagst), dem bewussten leben, als wäre alles das letzte Mal und das mit sich und seiner Angst zu sein. Ein regelrechtes aushalten müssen, wolle man sich selbst nicht die letzten Tage versauen.
Im Rausche dieser Dankbarkeit, über „sein dürfen“ und „leben können“, wollte ich wissen, was bisher in meinem Leben gefehlt hat um genau so fühlen zu können. (diese Dankbarkeit und Verbundenheit mit dem Leben, mir selbst und der Muttererde) Ich versuchte die Ereignisse zu reflektieren und da wurde mir bewusst, dass ich durch das Kampf aufgeben müssen, zwangsläufig angesichts der Kontrolllosigkeit (gegen einen Kometen kann in der realen Welt keiner was ausrichten) eine Sicherheit in mir selbst fand. Denn wenn außen alles verrücktspielt, bleibt nur noch das Selbst. Ganz tief in mir drin. Das was Leben ausmacht. Der Herzschlag, der Impuls zu atmen, das leben wollen. Solange ich das habe, habe ich alles was ich brauche. Denn ich bin die Sicherheit. Das war der einzige Ort, während der Angst vor dem Aus, denn ich hatte. In meinem Bauch. Also bei mir war es der Bauch. Durch das Leben einsogen am Balkon, tiefe lange Atemzüge, entspannte sich dieser auch nach und nach.
Welche Farbe soll Sicherheit für mich haben. „Königsblau“. Ich hüllte mich und alle meine Lieben in genau diesem Blau ein. Jede Zelle meines Körpers füllte ich mit blauer Sicherheit. Zuerst war es nur im Bauch, dann weitete sich meine Brust, anschließend entspannte sich der ganze Körper und eine Schwere tritt ein. Ich dankte dem Leben, meinem Leben und meinem Körper. Ich kam zum allerersten Mal bewusst auf diesem Planeten an, weil er endlich durch mich, für mich sicher schien. Und wenn ich leben wollte, dann ging das nur hier, auf dem Platen Erde.
Diese bescheuerte Überschrift bzgl. Kometeneinschlag und dergleichen, lehrte mich, was es heißt zu leben. Wir haben keine Kontrolle, das ist ein Irrglaube. Aber wir haben uns selbst, unsere Mitmenschen, eine geniale Natur, eine Vielfalt an Mitgeschöpfen und einen Planeten, der uns mit allem versorgt was wir brauchen.
Mit jedem Atemzug bin ich in Frieden mit mir, sicher und geborgen. Je mehr wir bei uns selber sind, desto friedlicher ist es. Ich bin in Sicherheit, egal was ist. Solange dieses Licht in mir brennen will, werde ich leben. Um immer wieder die wahre Sicherheit zu fühlen, muss ich mich mir zuwenden und mit jedem Atemzug das Leben in mir spüren. Viel zu selten machen wir uns bewusst, dass hier und jetzt alles gut ist. Wenn wir abends satt im Bett liegen, das Herz schlägt und wir atmen, sind wir sicher. Alles andere befindet sich im Außen. Der Kredit, die Joblosigkeit, die zu große Nase.
Wieso fühlen sich viele so ungenügend und ziehen mit sich selbst in den Kampf. Möglicherweise ist dieses Gefühl systemisch bedingt, oder eine frühe Erfahrung aus der Kinderzeit. Erinnere meinen Traum. Das kleine Mädchen allein zuhause.
Wie können wir unseren Kindern von Stunde null an ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit schenken? Durch ein „Willkommen in Liebe!“
Sind die Eltern ständig gestresst oder in Sorge, bekommt das Kind einen völlig falschen Eindruck vom Leben. Der erste Eindruck zählt und das gilt ebenso für das sich neu entwickelnde Leben. Fühlt sich das Ungeborene, der Säugling und das kleine Kind stets sicher und geborgen, können sie später in allen Lebenslagen auf dieses bekannte Sicherheitsgefühl zurückgreifen. Dieses nennt man Urvertrauen oder auch Bewältigungsstrategien. Es gibt für diese Kinder diesen einen Ort, der immer sicher ist. Sie selbst. Wer das kennt, lässt sich nicht so schnell aus der Bahn werfen. Kann kritische Situationen viel klarer meistern. Eben besser bewältigen. Diese Sicherheit ist die Basis für Selbstakzeptanz, Selbstwirksamkeit, Selbstbewusstsein, Selbstbestimmtheit und noch so viele andere positive Attribute. Das Außen ist weniger wichtig, denn im Innersten ist alles in Frieden.
Egal was Du glaubst zu brauchen, es ist diese eine Sicherheit in Dir selbst. Die Gewissheit zu sein, unabhängig vom Außen.
Versuche Dir die Sicherheiten Deines Lebens bewusst zu machen. Beginne im Außen, um nach und nach die Sicherheit kennenzulernen um sie in Dir selbst zu finden. Wie fühlt sich Sicherheit überhaupt an? Warm, satt, frei, weit, grenzenlos, …
Wann? Zu finden im Augenblick.
Wo? In Dir drin.
Nicht von jetzt auf gleich, aber jeden Tag ein bisschen mehr!
In diesem Sinne.
Herzlichst,
Alessandra Königsberger
PS: Bei mir war es diese bescheuerte Überschrift. Völlig harmlos und für mich eine Gelegenheit so etwas Essenzielles in mir zu finden. Das Leben gibt uns viele Möglichkeiten zu erwachen. Stellen wir uns dem Leben bei Zeiten, braucht es keine Dramen, um zu uns selbst zu finden.